Verfasser K. Albertsmeyer Almasi Savannah (copyright2020)
Die Savannah Katze ist eine sehr gesunde ursprüngliche Rasse,
da sie aus einer wildlebenden Art (Leptailurus Serval) gezüchtet wurde. In der Wildnis können sich schwere genetische Defekte nicht stark ausbreiten, da erkrankte Tiere nicht überleben und somit ihre mutierten Gene sich nicht weiter vererben. Man kennt den Begriff „natürliche Auslese“.
Jedoch mangelte es in den Anfängen der Savannah - Zucht an fruchtbaren Katern und es mussten andere Hauskatzenrassen eingekreuzt werden. Zu dieser Zeit gab es für einige Erbkrankheiten nicht die genetischen Tests und somit wurden doch krankmachende Gene eingeschleppt. Nun sind die Züchter in der Pflicht, diese Gene aus dem Genpool wieder zu eliminieren, was durch selektive Zucht auch gelingen kann.
Die Pyruvat-Kinase-Defizienz (PKdef)
ist eine erbliche Störung der Glykolyse - dem zentralen Prozess beim Abbau aller Kohlenhydrate. Die Erkrankung hat erhebliche Auswirkungen auf den Energiestoffwechsel der Zelle, insbesondere der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und dadurch werden schwere tödliche Anämien (Blutarmut) verursacht. Die PK-Def wird autosomal rezessiv vererbt.
Autosomal dominant bedeutet,
für jedes Merkmal liegen im Genom zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter. Wird ein Merkmal autosomal-dominant vererbt bedeutet dies, dass ein Tier bereits erkranken kann, wenn es eine Kopie des betroffenen Gens von Vater oder Mutter erhalten hat. Es können also entweder Vater- oder Muttertier das mutierte Gen tragen und damit selbst auch erkranken.
Dominant vererbte Krankheitsgene erhöhen oft das Risiko zu erkranken. Träger der Mutation erkranken somit nicht immer zu 100% an der Erbkrankheit. Manchmal treten die Symptome auch erst in hohem Alter auf, so dass es wichtig ist vor einer Verpaarung zu erfahren, ob die Tiere frei von der Mutation sind. Dafür gibt es genetische Tests.
Es existieren in den Ergebnissen drei Genotypen:
1. Genotyp n/n (homozygot gesund): Dieses Tier trägt die Mutation nicht und hat ein extrem geringes Risiko zu erkranken. Es kann die Mutation nicht an seine Nachkommen weitergeben.
2. Genotyp n/Mut (heterozygot betroffen): Dieses Tier trägt eine Kopie des mutierten Gens. Es hat ein erhöhtes Risiko zu erkranken und gibt die Mutation mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an seine
Nachkommen weiter.
3. Genotyp Mut/Mut (homozygot betroffen): Dieses Tier trägt zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein extrem hohes Risiko zu erkranken oder sehr früh zu sterben. Es gibt die Mutation zu 100% an
seine Nachkommen weiter. Dieser Typus kommt sehr selten vor, da er nur entstehen kann, wenn sowohl Vater als auch Mutter betroffen sind.
Die Hypertrophe Kardiomyopathie
ist die häufigste Herzerkrankung der Katze. Sie kann u. a. auf einem Gendefekt beruhen, aber auch Folge anderer Grunderkrankungen sein (z. B. Hyperthyreose). Die Erkrankung kann über das gesamte Katzenleben zur Expression kommen. Klinische Symptome werden meist erst in einem späten Stadium der Erkrankung sicher interpretiert. Bereits im Verdachtsfall sollte eine Katze weiterführender Diagnostik unterzogen werden.
Man unterscheidet zwischen der primären und der hypertrophen Kardiomyopathie. Primär sagt aus, dass die Ursache der Erkrankung direkt im Herzmuskel liegt. Dies ist ein genetischer Defekt, der autosomal dominant vererbt wird.
Die echokardiographische Untersuchung war lange die einzige Möglichkeit, die Krankheit sicher zu diagnostizieren. Diese Untersuchung ist allerdings erst im Alter von einigen Jahren sinnvoll, da die meisten Katzen erst im Alter zwischen 9 Monaten und 5 Jahren erkranken und Veränderungen sichtbar werden. Nach derzeitigem Stand der Forschung sind zwei identifizierte Mutationen im MYBPC3-Gen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankung: Homozygote Träger haben ein vielfach erhöhtes Risiko an HCM zu erkranken als gesunde Tiere. Heterozygote Träger besitzen hingegen nur ein gering erhöhtes Risiko.
Bei der sekundären HCM handelt es sich um eine Herzerkrankung, die aufgrund anderer Erkrankungen entwickelt wird. Es können u.a. erhöhter Blutdruck, Nierenerkrankungen oder aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sein, die in der Folge ursächlich für eine HCM werden.
Die polyzystische Nierenerkrankung PKD
ist eine weit verbreitete Erbkrankheit, die Perserkatzen und deren Abkömmlinge (z.Bsp. British Kurzhaar, welche bei der Savannah eingekreuzt wurden) betrifft. Sie führt neben der Bildung von Zysten in Leber und Bauchspeicheldrüse zur Bildung von flüssigkeitsgefüllten Zysten in der Niere, die letztendlich ein Nierenversagen verursachen, das zum Tode einer betroffenen Katze führt. Die Krankheit wird autosomal dominant vererbt. Die PKD tritt im jugendlichen Alter der Katze auf. Die Diagnose mittels Ultraschall kann frühestens mit dem Auftreten erster Krankheitserscheinungen im Alter von ca. 8 Monaten gestellt werden. Es gibt bereits genetische Testverfahren, die das Krankheitsrisiko identifizieren können. (Bildquelle www.tierklinik.de)